Kottmar
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In der Oberlausitz und Landschaftsteilen unserer südlichen und östlichen Nachbarn sind Umgebindehäuser landschaftsprägend. Diese originelle Volksarchitektur vereint in sich die slawische Blockstube und die fränkische Fachwerkbauweise der deutschen Siedler.


Das Umgebinde besteht aus hölzernen Ständern, Schwellbalken und Kopfbändern. Auf dieser Stützkonstruktion vor der Blockstube im Erdgeschoß ruhen das Fachwerkobergeschoß und das Dach. Sandstein- oder Granittürstöcke verschönern oft noch die Häuser, in denen einst vorrangig Weberfamilien wohnten. Die meisten Umgebindehäuser sind in der Zeit von 1760 bis 1850 errichtet worden. In Obercunnersdorf, Wehrsdorf, Großschönau, Waltersdorf, Eibau, Dittelsdorf und Cunewalde prägen die Umgebindebauten das Dorfbild. Die Oberlausitz kann mit tausenden Umgebindehäusern auf das größte geschlossene Gebiet einer einmaligen Volksbauweise in Europa verweisen.

 

Umgebindehäuser

Die einzigartige Verbindung von Blockstube und Fachwerkbau macht sie zu einer der bedeutendsten Volksbauweise in Europa. Die Block- bzw. Bohlenstube, vergleichbar mit einer einfachen Blockhütte ist ein eigenständiger Baukörper. Die Entwicklung der charakteristischen Umgebindekonstruktion war eine Folge der materialspezifischen Eigenschaft des Holzes. Holz verringert beim Austrocknen seine Zellstruktur und sein Volumen. Eine Blockwand aus waagerecht aufeinanderfolgenden Bohlen verliert also beträchtlich an Höhe. Als tragendes Bauteil würde die Blockwand aufgrund dieses Schrumpfprozesses zu Deformierungen von Dach und Obergeschoss führen.
Aus dieser Notwendigkeit heraus wurde die Last durch eine eigene, vor die Blockwand gestellte Tragkonstruktion abgefangen. Der Begriff „ Umgebinde“ erklärt sich durch den umlaufenden Balken, der sowohl auf den senkrechten Hölzern (Umgebindesäulen) als auch auf dem Mauerwerk des Stallbereiches aufliegt und so beide Gebäudeteile miteinander verbindet.
Der Balken bildet gewissermaßen einen Rahmen, der das gesamte Gebäude "umbindet".
 
Die Blockstube wird aus waagerecht übereinander geschichteten Hölzern errichtet. Sie hat gute wärmedämmende Eigenschaften, die sich für den Wohnbereich gut eignen. Die Blockstube ist vom übrigen Haus konstruktiv getrennt errichtet worden.
 
Das Umgebinde: Der Begriff Umgebinde kommt von umbinden, das heißt einen Baukörper durch ein wenigstens zweiseitiges Stützgerüst zu umgeben. Beim Umgebindehaus wird eine Stützkonstruktion (bestehend aus Ständern, Rähm und Kopfstreben) um einen Baukörper, die Blockstube, errichtet. Diese Stützkonstruktion hat die Aufgabe, die Blockstube von der Last des Daches und gegebenenfalls des Obergeschosses zu entlasten.
Weiterführende Informationen zum Thema Umgebindehaus finden Sie auf
www.hs-zigr.de/umgebindehaus

Bildmaterial Quelle mit freundlicher Genehmigung:
Informationszentrum Umgebindehaus im FB Bauwesen
In der Oberlausitz und Landschaftsteilen unserer südlichen und östlichen Nachbarn sind Umgebindehäuser landschaftsprägend. Diese originelle Volksarchitektur vereint in sich die slawische Blockstube und die fränkische Fachwerkbauweise der deutschen Siedler.
Das Umgebinde besteht aus hölzernen Ständern, Schwellbalken und Kopfbändern. Auf dieser Stützkonstruktion vor der Blockstube im Erdgeschoß ruhen das Fachwerkobergeschoß und das Dach. Sandstein- oder Granittürstöcke verschönern oft noch die Häuser, in denen einst vorrangig Weberfamilien wohnten. Die meisten Umgebindehäuser sind in der Zeit von 1760 bis 1850 errichtet worden. In Obercunnersdorf, Wehrsdorf, Großschönau, Waltersdorf, Eibau, Dittelsdorf und Cunewalde prägen die Umgebindebauten das Dorfbild. Die Oberlausitz kann mit tausenden Umgebindehäusern auf das größte geschlossene Gebiet einer einmaligen Volksbauweise in Europa verweisen.
Die Hauptbestandteile des Umgebindehauses sind:
Die Blockstube wird aus waagerecht übereinander geschichteten Hölzern errichtet. Sie hat gute wärmedämmende Eigenschaften, die sich für den Wohnbereich gut eignen. Die Blockstube ist vom übrigen Haus konstruktiv getrennt errichtet worden.
Das Umgebinde: Der Begriff Umgebinde kommt von umbinden, das heißt einen Baukörper durch ein wenigstens zweiseitiges Stützgerüst zu umgeben. Beim Umgebindehaus wird eine Stützkonstruktion (bestehend aus Ständern, Rähm und Kopfstreben) um einen Baukörper, die Blockstube, errichtet. Diese Stützkonstruktion hat die Aufgabe, die Blockstube von der Last des Daches und gegebenenfalls des Obergeschosses zu entlasten.
Beim Fachwerkbau werden Balken konstruktiv sinnvoll zu einer Wand verbunden. Das Fachwerk wird mit der Ausfachung aus Lehm oder Ziegeln geschlossen. Sie hat abschließende und wärmedämmende Funktion. Das Fachwerk wurde zumeist als Obergeschoss auf das Umgebinde gebaut. Ist ein Obergeschoss vorhanden, so bezeichnet man diesen Teil des Fachwerks als Fachwerkkorb.
Der Massivteil eines Umgebindehauses kann verschiedene Größenordnungen haben. Folgende Teile eines Umgebindehauses wurden, soweit man sie benötigte, massiv erbaut: Fundamente, Flur, Stall, Gewölbe, Keller und Feuerstätte.
Der Eingangsbereich ist fast bei allen Umgebindehäusern sehr auffallend gestaltet. Besonders schön sind dabei die Steinmetzarbeiten der Gewände und Stufen.Die Steingewände und Stufen waren in der Regel aus Granit seltener aus Sandstein gearbeitet. Maßgebend dafür war die Beschaffbarkeit der Rohlinge.
Die Decken und Fußböden: Die Decken in Umgebindehäusern sind aus Holz. Ebenso die Fußböden im Obergeschoss. Im Erdgeschoss waren die Fußböden zumeist aus Lehm und daher wenig wohnlich, so dass sie im Laufe der Jahre Holzfußböden wichen.
In die Deckenkonstruktion zwischen Erd- und Obergeschoss wurde ein Lehm-Strohgemisch eingebracht, welches als Feuchtigkeitsspeicher für ein gleichmäßiges Klima im Haus sorgte.
Die Dachkonstruktionen Bei den Umgebindehäusern sieht man viele Übergangsformen zwischen Sparren-, Pfetten- und Kehlbalkendächern. Die Sparrendächer ermöglichten nur relativ kleine Spannweiten. Durch die zusätzliche Abstützung mit Kehlbalken konnten größere Spannweiten realisiert werden. Diese Form ist auch die am häufigsten vorkommende Dachkonstruktion in der Oberlausitz.
Dachdeckung Als Dachdeckung wurden Stroh, Holzschindeln, Schiefer und später auch Ziegeln verwendet. Dichtdächer aus Blech sind selten. Im 18. Jahrhundert war die Deckung mit Stroh bestimmend. Sie tritt heute nur noch sehr selten auf. Heute findet man hauptsächlich Schiefer- und Ziegeldächer. Die Deckung mit Schiefer ist dabei meist sehr kunstvoll gestaltet. Die Deckung mit Ziegeln erfolgte mit Biberschwänzen.
Heutige Ziegel mit Falzen lassen auf Grund ihrer Größe die Eindeckung von Hechten und Ochsenaugen (siehe Fenster und Türen) nicht mehr zu und sollten daher nicht verwendet werden. Durch diese Umdeckungen verschwinden meist auch Verzierungen, wie Jahreszahlen, Namen oder Muster, die mit andersfarbigen Ziegeln oder Schindeln eingedeckt wurden.

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